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Die Wiedergeburt des stationären Handels: Aufschwung, Trends und Chancen

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Die halbjährlich durchgeführte PwC-Befragung "Global Consumer Insights Survey" mit etwa 500 Befragten in Deutschland liefert aktuelle Konsumtrends entlang der gesamten Customer Journey. Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen macht die Befragung stationären Einzelhändlern Mut. So spielt das Smartphone bei den deutschen Konsumenten eine zentrale Rolle beim Recherchieren und bei Kaufentscheidungen. Trotzdem kauft etwa ein Drittel der Verbraucher in Deutschland mindestens einmal in der Woche im stationären Einzelhandel ein. Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass TV-Werbung gerade bei den Älteren immer noch einen großen Einfluss auf das Kaufverhalten ausübt.

Stationärer Handel weiterhin beliebter Einkaufskanal

Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Ladenschließungen setzten dem stationären Einzelhandel enorm zu. Aufgrund der Einschränkung des öffentlichen Lebens stiegen die Umsätze im E-Commerce und der stationäre Einzelhandel geriet ins Hintertreffen. Die aktuelle PwC-Befragung zeigt nun, dass der stationäre Handel immer noch der meistgenutzte Einkaufskanal in Deutschland ist.

So kaufen 34 Prozent der Konsumenten in Deutschland mindestens einmal in der Woche im stationären Einzelhandel ein. Weltweit beläuft sich der Anteil sogar bei 41 Prozent. Aber auch das Smartphone ist mittlerweile ein wichtiger Einkaufskanal. So nutzt ein Viertel der deutschen Konsumenten mindestens einmal wöchentlich das Smartphone zum Einkaufen.

Ein weiteres Ergebnis der PwC-Umfrage besagt, dass 39 Prozent der Befragten in Deutschland vorhaben, in den nächsten sechs Monaten mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. Außerdem wollen 21 Prozent der Befragten jeweils Mehrausgaben für Bekleidung sowie Beauty und Gesundheit tätigen.

Produktrecherche mit dem Smartphone und Chatbots

Das Smartphone ist aus der Shopping-Welt allerdings nicht mehr wegzudenken. Denn die Konsumenten nutzen das Smartphone zur Information, zur Recherche und zum Vergleich, um die beste Kaufentscheidung für sich zu treffen. So geben in der PwC-Umfrage 48 Prozent der deutschen Befragten an, mit ihrem Smartphone online über ein Produkt zu recherchieren. Zu Recherchezielen gehören beispielsweise die Verfügbarkeit, die Preise der Konkurrenz oder Sonderangebote.

Dabei sind als Rechercheorte vor allem Google und Amazon wichtig. Aber auch Preisvergleichsseite und Erfahrungen von Familie und Freunden ziehen Konsumenten in die Kaufentscheidung ein. Obendrein geben 38 Prozent der deutschen Verbraucher an, vor einer Kaufentscheidung häufig oder fast immer Produkt-Reviews zu lesen. Die Ergebnisse zeigen, dass auch stationäre Einzelhändler mit ihren Produkten online sichtbar sein müssen. Darüber hinaus müssen sie Produktbewertungen aktiv überwachen und managen.

Eine gefragte Technologie zur Recherche sind Chatbots. Bei deutschen Konsumenten schwinden die Berührungsängste mehr und mehr. So würden 27 Prozent der Befragten Chatbots nutzen, um sich über Produkte zu informieren und Empfehlungen oder Vergleiche zu recherchieren. 21 Prozent der Befragten würden gerne den Kundenservice einer Marke oder eines Händlers per Chatbot nutzen. Der Einsatz von Chatbots kann ebenfalls das Personal von stationären Filialisten entlasten, wenn Kunden in der Filiale bei Fragen und Problemen auf einen Chatbot zurückgreifen.

Traditionelle TV-Werbung immer noch relevant

Bei der Frage nach der Art der Werbung mit dem größten Einfluss auf die eigene Kaufentscheidung gaben jeweils 20 Prozent der Befragten TV-Werbung und Onlinewerbung an. In der jüngeren und mittelalten Zielgruppe bis 44 Jahren spielt die TV-Werbung eine eher untergeordnete Rolle. Bei 30 Prozent der Befragten über 64 Jahren hatte TV-Werbung dagegen den stärksten Einfluss auf die Kaufentscheidung.

Diese Ergebnisse zeigen, dass es keine dominierende Werbeart gibt, die hauptsächlich für die Kaufentscheidung verantwortlich ist. Allerdings gibt es Unterschiede hinsichtlich der Altersgruppen, was Einzelhändler bei ihrer Werbeplanung noch stärker berücksichtigen müssen. Bessere Daten über Besucher und Kunden sind für eine passgenaue Werbung von stationären Händlern daher entscheidend.

Häufige Nutzung von Marken-Websites

Stationäre Retailer sollten ihre Websites nicht aus den Augen verlieren. Denn 42 Prozent der deutschen Verbraucher haben schon mal Produkte direkt über die Marken-Website gekauft. Dazu zählen vor allem Bekleidung und zugehörige Accessoires sowie Elektrogeräte. Weitere 39 Prozent der Konsumenten in Deutschland können sich vorstellen, Produkte direkt über die Website einer Marke zu kaufen. Für bestimmte Produktkategorie liegt hier noch ein schlummerndes Potenzial. Denn Konsumenten verbinden mit einer Marken-Website eine bessere Auswahl und Verfügbarkeit sowie wettbewerbsfähige Preise.

Akzeptanz von Self-Checkouts nimmt zu

Im deutschen Einzelhandel hat die Akzeptanz von Self-Checkouts in den letzten Jahren stetig zugenommen. Verbraucher würden Self-Checkouts noch stärker nutzen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt wären. So wünschen sich 31 % der Befragten eine schnelle und bessere Verfügbarkeit von Mitarbeitern bei Problemen oder Fragen. 26 % der Verbraucher wünschen sich mehr Zahlungsoptionen für eine häufigere Nutzung von Self-Checkouts. Zudem wünschen sich sogar etwa ein Viertel der Befragten, Produkte direkt am Regal beziehungsweise im Gang zu kaufen, ohne eine Kasse zu nutzen.

Aufschwung im Einzelhandel nutzen

Für Konsumenten gibt es beim Einkauf keine Grenze zwischen offline und online. Die Konsumenten haben in verschiedenen Kanälen Berührungspunkte mit einer Marke oder einem Produkt. Der stationäre Einzelhandel ist weiterhin der führende Einkaufskanal, während das Smartphone vor der Kaufentscheidung enorm wichtig ist. Mit der Erhebung und Auswertung relevanter Daten finden Retailer die richtige Balance zwischen Offline- und Online-Aktivitäten.

Bild: Harry Cunningham via Unsplash

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